Am 7.4.24 (wegen Karfreitag ausnahmsweise einen Tag früher) gedachten der Richard-Wagner-Verband Weimar und die Stadt Weimar des Freitods der Großherzoglichen Kammersängerin Jenny Fleischer-Alt vor 81 Jahren traditionell mit einem Blumengebinde, das sie unter der Gedenktafel am „Ghettohaus“, ihrem Wohnhaus und heutigem Kanzleramt der Bauhaus-Universität, Belvederer Allee 6, niederlegten. J. Fleischer-Alt wirkte bereits im von Richard Strauss wiederbelebten Richard-Wagner-Zweigverein Weimar als Sängerin mit. Sie war ab 1919 Schatzmeisterin des Richard-Wagner-Verbandes Deutscher Frauen und fungierte von 1930 bis 1933 als Vorsitzende der Ortsgruppe Weimar.
Wegen ihrer Heirat mit dem Kunstmaler Fritz Fleischer nahm sie Abschied von der Opernbühne. Obwohl sie eine gefeierte Sängerin war, wurde ihr 1923 eine Professur an der Weimarer Musikhochschule verwehrt. Als zum Christentum übergetretene Jüdin drohte ihr und ihrer Nichte Edith Gál 1942 die Deportation. Deshalb nahmen sie sich am 7.April 1942 mit Leuchtgas das Leben.